VITAMIN D – DAS „SONNENHORMON“
(15.02.2011) Neue medizinische Erkenntnisse konnten zeigen, dass Vitamin D gar kein Vitamin, sondern eigentlich eher ein Hormon ist, das in allen Körperzellen spezielle Rezeptoren besitzt und in seiner chemischen Struktur vielen Steroidhormonen (Östradiol, Testosteron, Progesteron, Cortison) ähnelt. Es wird im Körper unter dem Einfluss von Sonnenlicht und in Verbindung mit der Leber und der Haut gebildet. Eine Mangelsituation hat negative Auswirkungen nicht nur auf den Muskel- oder Knochenstoffwechsel, sondern auch auf das Immunsystem, Herz und Kreislauf, Blutdruck, Nervengewebe, Zuckerkrankheit und bösartige Tumore (Darm, Brust und Prostata). Folgen dieser Auswirkungen und der Lebensstil des einzelnen Individuums mit falscher Ernährung und Bewegungsmangel fördern das Auftreten von chronischen Erkrankungen, wobei mittlerweile in Deutschland mehr als 90% aller Todesfälle auf chronische Erkrankungen (59% Herz-Kreislauf und 33% Tumorerkrankungen) zurückzuführen sind.
In unseren Breitengraden ist nicht nur im Winter eine verminderte Zufuhr von Sonnenlicht gegeben, sie wird durch die Angst vor Hautkrebs bewusst reduziert. Eine 30–45minütige Sonnenzufuhr pro Tag an Gesicht und Armen bei frischer Luft und körperlicher Betätigung wird gefordert, ein Sonnenbrand muss vermieden werden. Viele Kinder und besonders Menschen ab dem 60. Lebensjahr haben Blutwerte weit unter der Norm mit entsprechenden Folgen. Eine einfache Blutuntersuchung kann Auskunft über den individuellen Wert und die mögliche Notwendigkeit einer medikamentösen Zufuhr (täglich 800–2000 I.E. Vitamin D oral) neben allgemeinen Hinweisen geben. Änderungen des Lebensstils und der Ernährung können mit körperlicher Betätigung die Situation zusätzlich verbessern.