„FÜR ALLE. FÜR JEDEN. FÜR UNS. DIE UROLOGIE.“

Urologen bauen Gesundheitsförderung mit neuer Kampagne aus

Der Säugling mit Hodenhochstand, die Frau mit Harnsteinen, der unfruchtbare Mann: Sie alle sind urologische Patienten, denn die Urologie behandelt sämtliche Erkrankungen des Uro-Genitaltraktes bei Männern, Frauen und Kindern jeden Alters. So lautet die zentrale Botschaft der neuen Kampagne „Für alle. Für jeden. Für uns. Die Urologie.“, mit der die Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU) in diesen Tagen in Kooperation mit dem Berufsverband der Deutschen Urologen e.V. (BDU) ein weiteres Projekt ihrer umfangreichen Initiative zur Gesundheitsförderung startet.

„Mit unserer Initiative wollen wir das Bild vom Urologen, der nur die Prostatavergrößerung des alten Mannes behandelt, in der öffentlichen Wahrnehmung korrigieren, die Vielfalt der Urologie darstellen und ein Bewusstsein für urologische Erkrankungen, für deren Prävention und Behandlung schaffen“, sagt DGU-Präsident Prof. Dr. Tilman Kälble. „Nach wie vor ist der Anteil der Männer, die zur Krebsfrüherkennung gehen, zu gering. Aber auch bei Frauen und Kindern gibt es Symptome urologischer Erkrankungen, die mangels Wissen oft unnötig spät, manchmal zu spät behandelt werden. Dafür gibt es viele Beispiele. Wird ein Hodenhochstand nicht im ersten Lebensjahr behandelt, steigt das Risiko, im späteren Leben an Hodenkrebs zu erkranken unnötig stark an. Frauen sterben öfter an Blasenkrebs, weil bei Blut im Urin zu lange nach gynäkologischen Ursachen gesucht und die Diagnose zu spät gestellt wird. Nykturie und Harninkontinenz kosten millionenfach Lebensqualität, weil die Betroffenen aus Scham oder Unwissenheit nicht zum Urologen gehen.“

Die neue Kampagne „Für alle. Für jeden. Für uns. Die Urologie.“ ist auf mehrere Jahre angelegt und sorgt bundesweit für die Verbreitung wichtiger Informationen rund um die Urologie. Zum Start launcht die DGU eine neue Webseite: www.urologie-fuer-alle.de bietet verständliche medizinische Aufklärung für Männer, Frauen und Kinder, Erfahrungsberichte von Patienten, einen Vorsorgeplaner und beantwortet häufige Fragen aus der urologischen Praxis. Eine übersichtliche Suchfunktion von Urologen in der Nähe rundet das Angebot ab. In den Praxen vor Ort finden Patienten Informationsmaterial in Printform, das ebenso wie der Internettauftritt von der Agentur Open Minded entwickelt wurde.

DGU-Pressesprecher Prof. Dr. Christian Wülfing: „Im Mittelpunkt der Kampagne stehen die beiden Handball-Rekordnationalspieler Uli und Michael Roth, die beide durch rechtzeitige Diagnosestellung von ihrem Prostatakarzinom geheilt wurden. Die bekannten Zwillinge geben der Kampagne ein prominentes Gesicht und unterstützen auch die Anfang September stattfindende Themenwoche Prostatakrebs in Printmedien, im TV sowie in den sozialen Netzwerken und sind bei einem PUR-Konzert in der Schalke-Arena Botschafter der Prostatakarzinom-Früherkennung.“ Im Rahmen des 69. DGU-Kongresses in Dresden präsentieren die Fachgesellschaft und die Roth-Zwillinge am 21. September 2017 die Kampagne der anwesenden Presse.

Mit „Für alle. Für jeden. Für uns. Die Urologie.“ bauen Deutschlands Urologen ihr Engagement zur Gesundheitsförderung der Bevölkerung kontinuierlich aus. In der Vergangenheit haben DGU und BDU bereits zahlreiche Ratgeber, die Webseiten www.jungensprechstunde.de und www.hodencheck.de publiziert sowie kinderurologische Erkrankungen in die sozialen Medien getragen. Auch das Zweitmeinungsprojekt Hodentumoren www.hodentumor.zweitmeinung-online.de und die Online-Entscheidungshilfe für Patienten www.entscheidungshilfe-prostatakrebs.info tragen zu einer besseren Aufklärung und Versorgung der urologischen Patienten bei. Zuletzt konnte die Themenwoche Hodentumor im März 2017 bundesweit großes Interesse bei der jungen Zielgruppe generieren.

„Unsere aktuelle Kampagne demonstriert Vielfalt und Bedeutung der Urologie und sendet damit gleichzeitig klare Signale an die Gesundheitspolitik“, betont DGU-Generalsekretär Prof. Dr. Maurice Stephan Michel. „Die Urologie hat sich in den vergangenen Jahrzehnten sowohl hinsichtlich der diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten als auch volkswirtschaftlich zu einer medizinischen Schlüsseldisziplin entwickelt, deren Bedeutung aus demographischen Gründen in den nächsten Jahren extrem zunehmen wird. Hier sind gemeinsame Anstrengungen von Politik sowie DGU und BDU erforderlich, um dem Versorgungsbedarf auch in Zukunft auf höchsten Niveau gerecht werden zu können.“ Neben Volkskrankheiten wie Steinleiden, Inkontinenz und der erektilen Dysfunktion versorgen Urologen und Urologinnen mit den Tumorerkrankungen von Prostata, Hoden, Blase und Nieren bereits heute rund ein Viertel der Krebserkrankungen in Deutschland.

Quelle: Pressemitteilung Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V.